Verzweifelter DSV-Star Dreßen kämpft mit den Tränen
n-tv
Beim Abfahrtsklassiker in Wengen landet Thomas Dreßen auf dem letzten Platz. Im Interview nach dem Rennen übermannen ihn die Emotionen. Körperliche Probleme setzen ihm weiter massiv zu. Der 30-Jährige knöpft sich aber auch die FIS nach vielen schweren Stürzen vor.
Skirennläufer Thomas Dreßen ist angesichts seiner anhaltenden körperlichen Probleme der Verzweiflung nahe. "Beschissen" gehe es ihm, sagte der erfolgreichste deutsche Abfahrer der Weltcup-Geschichte nach seinem letzten Platz beim Klassiker in Wengen dem BR. Der 30-Jährige kämpfte mit den Tränen. "Man haut sich voll rein und ich probiere wirklich alles, aber es ist bitter, wenn halt einfach der Körper nicht mehr so mitspielt", sagte er schwer atmend. "Es tut halt einfach weh, wenn man die Stimmung und die Strecke sieht. Was ich für eine Lust hätte, da zu fahren..."
Dreßen kämpfte sich ins Ziel, hatte das Rennen am Kernen-S aber eigentlich aufgegeben. "Wenn du in eine Kurve reinfährst und spürst mehr oder weniger deinen Haxen nicht, dann ist es halt scheiße", sagte er. Schon bei einem Sprung im oberen Abschnitt habe er "gemerkt, dass das Knie wieder nachgibt". Später sei es gewesen, "als wäre ich nur auf einem Haxen gefahren, den rechten Fuß habe ich nicht gespürt".
Dreßen sparte nicht mit Kritik am Weltverband FIS. "Ich glaube, dass man sich generell einmal überlegen muss, was überhaupt noch zielführend ist, wenn ich überlege, wie viele Rennen geplant sind", sagte er über die Belastung für die Athleten. Mit Alexis Pinturault und Aleksander Aamodt Kilde fallen zwei Topstars nach schweren Stürzen in Wengen lange aus. Er habe "nicht das Gefühl, dass wir zu wenig Rennen haben. Das Gegenteil ist eher der Fall", sagte Dreßen. Wenn, wie in Wengen und kommende Woche in Kitzbühel, anderswo ausgefallene Rennen zusätzlich ins Programm gehievt werden, würden die Klassiker zudem entwertet.
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