Verteidigungsministerium prüft Feldjäger-Motto
n-tv
Das Motto der Feldjäger "suum cuique" ("Jedem das Seine") geht eigentlich auf die römische Philosophie zurück. Der Begriff wurde jedoch auch von den Nationalsozialisten missbraucht. Nun überprüft das Verteidigungsministerium, ob die Militärpolizei der Bundeswehr den Ausspruch weiter nutzen darf.
Das Bundesverteidigungsministerium prüft die Vereinbarkeit des lateinischen Mottos der Feldjäger mit Bestimmungen zu durch die NS-Zeit diskreditierten Symbolen. Für die Bundeswehr gebe es "einen sehr klar definierten Traditionserlass", sagte eine Sprecherin in Berlin. Das Ministerium werde "das Ganze prüfen". Ergebnisse gebe es noch nicht.
Die Feldjäger sind die Militärpolizei der Bundeswehr. Sie nutzen den lateinischen Ausspruch "suum cuique" ("Jedem das Seine") in Abzeichen, die etwa am Barrett getragen werden. Der Begriff geht auf die römische Philosophie zurück und beschreibt eigentlich ein klassisches Gerechtigkeitsprinzip. Er wurde jedoch von den Nationalsozialisten missbraucht und stand über dem Eingang des Konzentrationslagers Buchenwald bei Weimar.
Die Ministeriumssprecherin wollte sich nicht zur Dauer und einem möglichen Ergebnis der Prüfung äußern. Die Bundeswehr habe aber bewiesen, dass sie in der Lage sei, "auch langjährige Tradition zu ändern". So sei der Traditionserlass 2018 "komplett überarbeitet" worden. Es gebe darin "sehr klare Kriterien und Maßstäbe", an denen das Feldjäger-Motto nun gemessen werde.