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Versunken im Corona-Chaos
Die Welt
Wenn die Testergebnisse aus dem Labor wichtiger sind als die Spielergebnisse auf dem Feld, ist bei der Handball-Europameisterschaft für Deutschland einiges schiefgelaufen. Der sportliche Wert liegt nahe null.
Das drohende Szenario, eine übergroße Mannschaft bei der Europameisterschaft an den Start zu bringen, beschrieb Alfred Gislason während der Hauptrunde der kontinentalen Titelkämpfe noch ein wenig scherzhaft. „Ich hoffe“, sagte der Bundestrainer, „dass wir hier nicht mit einem 50er-Kader abreisen müssen.“
50 deutsche Spieler waren es am Ende zwar nicht, aber nach dem Virus-Ausbruch in der „Corona-Hölle“ von Bratislava haben sich tatsächlich 28 Handballer im Teamquartier getummelt. 17 waren zum Auftakt angereist, elf nachnominiert worden. Die ersten von ihnen haben sich am Sonntag schon vor der Niederlage gegen Schweden (21:25) wieder auf den Weg nach Hause begeben, die Chance, noch einmal eingesetzt zu werden bei diesem vermaledeiten Turnier, lag nach überstandener Infektion bei den meisten nahe null.