
Verstimmtes Glockenspiel löst Missklang im Rathaus aus
n-tv
Das Glockenspiel des Münchner Rathauses ist eine beliebte Touristenattraktion. Für Wohlklang war es noch nie bekannt, doch nun schaltet sich die Politik ein.
München (dpa/lby) - Das traditionell verstimmte Glockenspiel am Münchner Marienplatz löst politischen Missklang in der Landeshauptstadt aus. Angeführt von Stadträten der SPD und der Freien Wähler, fordern die Fraktionen im Stadtparlament eine Beseitigung der "Verstimmungen im Rathaus". Doch laut Baureferat wird gerade an der klanglichen Verbesserung gearbeitet - und zu hören sind demnach derzeit gar nicht die Glocken, sondern eine Aufnahme vom Band aus dem Jahr 2007.
Das Glockenspiel zählt zu den berühmtesten Münchner Touristenattraktionen und erklingt von März bis Oktober täglich dreimal. Im Sommer lauschen Scharen von Menschen. Ein gestimmtes Glockenspiel könne auch ein Vorbild für die politisch Tätigen sein, erklärte der SPD-Stadtrat Roland Hefter. "Es geht um ein Zusammenspiel – einzelne falsche Töne vergraulen das Publikum und fördern die Politikverdrossenheit."
Laut Baureferat unterliegt das historische Glockenspiel mit seinen 43 Glocken "seit jeher konstruktions- und witterungsbedingt tonalen Schwankungen", wie die Behörde in ihrer Replik vom Donnerstagnachmittag mitteilte.