Verstärkter Corona-Infektionsdruck schon im Sommer möglich
ProSieben
Wie schnell Corona-Varianten durch Mutanten abgelöst werden können, hat sich in der Pandemie schon mehrfach gezeigt. Es dürfte eine Frage von Wochen sein, bis sich nun neue Omikron-Subtypen durchsetzen.
Im Zuge der Ausbreitung weiterer Omikron-Subtypen ist laut Robert Koch-Institut (RKI) eine erneute Zunahme der Corona-Ansteckungen in Deutschland möglich. Erwartet wird, dass sich die Subvarianten namens BA.4 und BA.5 stärker verbreiten, "so dass es auch insgesamt zu einem Anstieg der Infektionszahlen und einem erneut verstärkten Infektionsdruck auf vulnerable Personengruppen schon im Sommer kommen kann", warnte das RKI in seinem Wochenbericht zu Covid-19 vom Donnerstag. Saisonale Effekte - die das Virus eigentlich ein Stück weit ausbremsen - könnten die Verbreitung dieser Varianten nicht kompensieren, wenn Verhaltensregeln nicht mehr beachtet werden.
Der Lehrerverband rief die Politik auf, im Sommer alle Voraussetzungen und Instrumente dafür zu schaffen und bereit zu stellen, damit im Herbst auf alle möglichen Szenarien an den Schulen schnell und effektiv reagiert werden kann. Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger sagte der "Rheinischen Post" (Freitag), eine starke Zunahme von Infektionen bedeute für die Schulen neben der individuellen Gesundheitsgefährdung für Schüler und Lehrkräfte insbesondere die neuerliche Gefahr hoher Personalausfälle bis hin zu dadurch bedingten Unterrichtskürzungen und teilweisen Schließungen.
Die Chefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Maike Finnern, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag): "Damit es im Herbst nicht erneut zu überhastetem Handeln kommt, müssen jetzt die Vorbereitungen getroffen und die gesetzlichen Grundlagen geschaffen werden."
Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) sagte dem RND, nötig sei "eine solide rechtliche Grundlage des Bundes, auf der die Länder den Infektionsschutz organisieren können." Da müsse die Ampel-Regierung rechtzeitig liefern.