Vermisstes Mädchen tot im Meer entdeckt
ProSieben
Wochenlang hatte Spanien um das Schicksal zweier kleiner Schwestern gebangt. Ihr Vater hatte sie entführt. Nun wurde die sechsjährige Olivia tot im Meer gefunden. Die deutsche Mutter war noch voller Hoffnung.
Die Hoffnung auf ein glückliches Ende eines dramatischen Familienstreits, der ganz Spanien seit rund sechs Wochen in Atem hält, zerschlug sich drei Seemeilen vor der Nordost-Küste von Teneriffa. In etwa tausend Meter Tiefe entdeckte ein Tauchroboter der Polizei auf dem Meeresgrund die Leiche der sechsjährigen Olivia. Die Kleine war zusammen mit ihrem Vater und ihrer einjährigen Schwester Anna seit Ende April vermisst worden. Der Vater hatte sich nach einem Streit mit seiner Ex-Frau, der Tochter eines deutschen Auswanderers, mit den Kindern abgesetzt. Die in einer Sporttasche verstaute Leiche der kleinen Olivia sei am Donnerstagabend im Atlantik rund drei Seemeilen vor der Nordostküste Teneriffas gefunden und geborgen worden, berichteten der Fernsehsender RTVE und andere Medien am Freitag unter Berufung auf die Polizeieinheit Guardia Civil. Die Behörden der Kanaren bestätigten auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur den Fund. Das Entsetzen in Spanien war riesengroß, auch im Madrider Regierungspalast. "Ich kann mir den Schmerz der Mutter der auf Teneriffa verschwundenen kleinen Anna und Olivia angesichts der schrecklichen Nachrichten, die wir gerade erfahren haben, nicht vorstellen", schrieb der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez auf Twitter. Auf den sozialen Netzwerken brachten Tausende ihre Empörung zum Ausdruck und sprachen Mutter Beatriz ihr Beileid aus. In Cafés und Kneipen war der traurige Fund ebenfalls großes Thema. Kurz nach Bekanntwerden der Entdeckung der Leiche riefen Gruppen von Frauenrechtlerinnen die Spanier zu Protesten gegen die überwiegend von Männern ausgeübte häusliche Gewalt auf. Die Menschen sollten sich am Freitagabend um 22 Uhr im ganzen Land vor den Rathäusern versammeln. Der Radiosender Cadena Ser erinnerte daran, dass allein in den vergangenen acht Jahren 39 Kinder vom Vater oder dem Partner der Mutter ermordet wurden. "Häusliche Gewalt ist unser schlimmstes Sicherheitsproblem", sagte Vizeregierungschefin Carmen Calvo am Freitag vor Journalisten.More Related News