Verlobte von Franco A. sagt vor Gericht aus
n-tv
Sie ist Mitglied der Linken, er steht wegen rechtsextremistischen Terrorverdachts vor Gericht. Nachdem die Verlobte des Angeklagten Franco A. ihre Aussage zunächst verweigert hat, sagt sie doch noch als Zeugin aus. Dabei wirkt die 29-Jährige selbstbewusst und gefasst.
Im Prozess gegen den unter Terrorverdacht stehenden Bundeswehroffizier Franco A. hat dessen Verlobte ausgesagt. Die 28-jährige, die mit dem jüngsten der drei gemeinsamen Kinder in einer Babytragetasche vor dem Frankfurter Oberlandesgericht erschien, hatte am Vormittag zunächst von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch gemacht. Am Nachmittag sagte die Frau dann aber doch ausführlich aus.
Die Psychologiestudentin und der derzeit vom Dienst freigestellte Bundeswehroffizier sind seit 2016 zusammen - auch wenn schon die erste Begegnung auf einer Geburtstagsfeier klar machte, dass sie bei manchen Themen keinen gemeinsamen Nenner finden. Sie habe ihn "im politisch rechten Spektrum" verortet, sagte die junge Frau, die Mitglied der Linken, aber wegen des laufenden Verfahrens nach eigenen Angaben nicht in der Partei aktiv ist.
Von manchen Aktivitäten ihres Freundes und heutigen Verlobten habe sie gewusst, sagte die Zeugin - etwa von den Vorbereitungen auf einen "Tag X" mit dem Horten von Lebensmitteln, Kleidung oder Benzin. Sie habe es so verstanden, dass A. vor allem wegen eines möglichen Krieges mit Russland so gehandelt habe, aber nicht im Zusammenhang mit Flüchtlingen. "Ich persönlich hielt das damals für äußerst unwahrscheinlich." Angesichts des Krieges in der Ukraine könne sie jetzt anders darüber denken.