
"Verhandlungsbereit - aber noch nicht die Stunde der Diplomatie"
n-tv
Kiew sieht den Zeitpunkt für Verhandlungen mit Russland noch nicht gekommen. Die Rede von Staatschef Putin am Vortag verheiße nichts Gutes, sagte Vize-Außenminister Melnyk bei RTL. Der Schlüssel für Gespräche liege im Kreml. Die Ukraine würde sich Gesprächen nicht verweigern.
Der ukrainische Vize-Außenminister Andrij Melnyk hat Verhandlungsbereitschaft mit Moskau signalisiert. "Wir wären natürlich bereit, auch zu verhandeln, aber im Moment sieht es nicht danach aus", sagte er in der Sendung "RTL direkt". Die Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin "verspricht uns leider nichts Gutes". Wenn die "Bereitschaft in Moskau da ist, Gespräche zu führen, denn der Schlüssel für das Ende des Krieges liegt ja im Kreml, dann sind wir auch dabei". Derzeit sei jedoch "noch nicht die Stunde der Diplomatie gekommen", sagte der der frühere ukrainische Botschafter in Deutschland weiter.
Zugleich bestritt Melnyk, dass die Ukraine die Lieferung von Streumunition gefordert habe. "Es gibt keine Forderung von der ukrainischen Regierung, uns Streumunition zu liefern", sagte er. "Die Äußerung unseres Verkehrsministers in München wurde so interpretiert, als ob die Ukraine das von Deutschland und anderen Staaten erwartet. Das ist nicht der Fall." Bei den Waffen von den Verbündeten gehe es um Raketen mit größerer Reichweite und Kampfjets. "Das Thema Streumunition gehört ganz bestimmt nicht dazu."
Im Umfeld der Münchener Sicherheitskonferenz hatte Vizeregierungschef Olexander Kubrakow erklärt, Russland nutze diese Art von Kampfmitteln jeden Tag. "Warum können wir sie nicht nutzen? Es ist unser Staatsgebiet", sagte er. Er verstehe die Schwierigkeiten wegen Konventionen. Aber diese Art von Munition könne dazu beitragen, dass man den Angreifern standhalten könne.