Vergewaltiger müssen keine Strafe fürchten
Die Welt
Eine junge Frau aus Tschechien wird in Deutschland vergewaltigt. Niemand glaubt ihr, niemand hilft ihr. Der Täter ist ein einflussreicher Mann. Antje Rávik Strubel erzählt in „Blaue Frau“ von einem erschütternden Fall, der eine dramatische Wendung nimmt.
Johann Manfred Bengel ist ein mächtiger Mann. Er gilt als „wichtiger Multiplikator“ in der internationalen Kulturpolitik, ist bestens vernetzt, hat Einfluss auf die Verteilung von Fördergeldern. Sein glänzender Ruf beruht auch auf dem von ihm initiierten Exilprogramm für verfolgte Künstler; im Austausch mit Osteuropa führt an Johann Manfred Bengel kein Weg vorbei. Was erreichen will, das schafft er. Und was er haben will, das kriegt er. „Bitte, lang zu! Nimm dir, was du möchtest“, sagt Razvan Stein zu ihm, ein zupackender, leutseliger Unternehmer, der in der Uckermark ein Kulturzentrum aufbauen will und deswegen für Bengel einen deftigen Empfang gibt. Es gibt Lamm am Spieß, Balalaika-Musik und junge Polinnen von jenseits der Grenze.More Related News