Vergünstigte oder geschenkte Lebensmittel zunehmend gefragt
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Ups, ganz schön teuer geworden. In Zeiten der Inflation können unliebsame Überraschungen an der Supermarktkasse durchaus vorkommen. Das macht sich bei Anbietern bemerkbar, die Lebensmittel auf andere Arten abgeben.
Berlin (dpa/bb) - 2023 haben sich in Berlin zunehmend Menschen mit günstigen oder kostenlosen Lebensmitteln versorgt - auch wegen der gestiegenen Preise im Zuge der Inflation. "So etwas wie dieses Jahr hatten wir noch nie", sagte der Sprecher des Kinderhilfsprojekts Arche, Wolfgang Büscher, der Deutschen Presse-Agentur. Für Nahrungsmittel, die an fünf großen Ausgabeterminen in der Zentrale in Hellersdorf ausgegeben worden seien, habe der Verein rund 300.000 Euro ausgegeben. Zum bisher letzten Termin vor etwa drei Monaten seien mehr als 1000 Familien gekommen. Auch die Berliner Tafel verzeichnet schon länger eine deutlich gestiegene Nachfrage.
Mittlerweile hat sich die Zahl der Menschen, die bei den 48 "Laib und Seele"-Ausgabestellen Lebensmittel beziehen, auf hohem Niveau eingependelt, wie eine Tafel-Sprecherin auf Anfrage mitteilte. Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und der Inflation liege sie monatlich bei rund 75.000 Menschen. Das ist annähernd doppelt so viel wie 2021, als es erst rund 40.000 Kundinnen und Kunden pro Monat gab.
Auch acht Pop-up-Ausgabestellen, die im Frühjahr 2022 eingerichtet wurden und eigentlich nur als Zwischenlösung gedacht waren, hat die Tafel bisher nicht wieder geschlossen. Sie blieben angesichts des enormen Bedarfs bis heute unverzichtbar.