Verfassungsschutz warnt erneut vor russischen Hackerangriffen
ProSieben
Die Kölner Behörde sieht eine neue groß angelegte Phishing-Attacke von Hackern, die im Auftrag des Kremls handeln.
Einen Monat nach Beginn des Krieges in der Ukraine hat das Bundesamt für Verfassungsschutz seine Warnung vor Cyberangriffen von mutmaßlich im Auftrag des russischen Militärgeheimdienstes handelnden Hackern noch einmal deutlich verschärft. Die Kölner Behörde forderte deutsche Unternehmen außerdem auf: "Reduzieren Sie Ihre Kommunikation mit Niederlassungen oder Geschäftskontakten in Russland auf ein Minimum. Halten Sie Ihre Kommunikation sachlich."
Falls Mitarbeiter von Unternehmen, die im Job mit als Verschlusssache eingestuften staatlichen Informationen umgehen, Flüchtlinge aus der Ukraine oder anderen Staaten in der eigenen Wohnung aufnehmen sollten, sei "äußerste Zurückhaltung bei Gesprächen zur beruflichen Tätigkeit" notwendig.
Der stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Konstantin von Notz, sagte am Donnerstag in Berlin, nicht nur in Bezug auf die Abhängigkeit von russischem Gas sollten sich deutsche Politiker und Unternehmer mit der Frage beschäftigen: "Müssen wir uns nicht auf solche Partner verlassen, die unsere Werte teilen?" Diese Frage stelle sich bei Projekten, die kritische Infrastruktur betreffen, auch mit Blick auf China, so der Politiker bei einer gemeinsamen Veranstaltung des Verfassungsschutzes und der Allianz für Sicherheit in der Wirtschaft (ASW).
Wie der Inlandsgeheimdienst am Mittwochabend mitteilte, hat ein IT-Sicherheitsdienstleister berichtet, "dass kompromittierte E-Mail-Accounts ukrainischer Militärangehöriger genutzt werden, um Phishing-Angriffe gegen Politikerinnen und Politiker verschiedener europäischer Regierungen durchzuführen". Die dabei verwendete Schadsoftware weise Ähnlichkeiten zur "Ghostwriter"-Kampagne auf.