
Verdi Hamburg hat erstmals eine Frau an der Spitze
n-tv
Premiere bei Verdi Hamburg: Erstmals steht mit Sandra Goldschmidt eine Frau an der Spitze der Dienstleistungsgewerkschaft. Die 47-Jährige zeigte sich in ihrer Bewerbungsrede kämpferisch - und nahm sich auch gleich Kanzler Scholz zur Brust.
Hamburg (dpa/lno) - Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi Hamburg hat mit Sandra Goldschmidt erstmals eine Frau an ihrer Spitze. Eine Landesbezirkskonferenz wählte die 47-jährige bisherige stellvertretende Verdi-Chefin am Freitag mit 56 von 82 gültigen Stimmen zur Landesbezirksleiterin. 17 Gewerkschafter stimmten gegen sie, 9 enthielten sich der Stimme. Das entspricht einer Zustimmung von rund 68 Prozent. Eine Gegenkandidatin hatte sie nicht.
Goldschmidt folgt auf Berthold Bose, der seinen Job nach rund acht Jahren aus gesundheitlichen Gründen aufgibt. Verdi Hamburg hat den Angaben zufolge rund 87.000 Mitglieder, bundesweit sind es rund 1,9 Millionen. Der Verdi-Bundesvorsitzende Frank Werneke warnte derweil vor Angriffen auf das Streikrecht, während Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) eine viel zu niedrige Tarifbindung beklagte.
"Ich will, dass wir wieder viel, viel mehr werden", sagte Goldschmidt. Sie wolle deshalb um Tarifverträge mit einem echten Inflationsausgleich und eine höhere Tarifbindung kämpfen. "Unsere Mitglieder müssen es in ihrem Portemonnaie spüren, dass es sich lohnt, bei uns Mitglied zu sein." Aber auch eine Zusammenarbeit mit sozialen Bewegungen wie Fridays for Future wolle sie forcieren, sagte Goldschmidt, die auch Mitglied der Grünen ist. Öffentliche Aufträge sollten ihrer Auffassung nach zudem nur noch an tarifgebundene Unternehmen gehen und die Sozialversicherungssysteme ausgebaut werden.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.