Verdacht gegen stellvertretende Intendantin – Gibt es beim NDR eine Amigo-Kultur?
Die Welt
Die NDR-Affäre weitet sich aus: Die stellvertretende Intendantin Andrea Lütke steht im Verdacht der Vetternwirtschaft, wie eine Recherche von „Business Insider“ zeigt. Der NDR sieht keinen Interessenkonflikt.
NDR-Intendant Joachim Knuth musste in den vergangenen Wochen gleich mehrere Beben in seinem Sender managen. Der Intendant beurlaubte und entband die Führung von zwei der insgesamt vier NDR-Funkhäuser von ihren Aufgaben, weil Mitarbeiter schwerwiegende Vorwürfe gegen sie erhoben hatten. In Kiel beschwerten sich zahlreiche Redakteure über ein „Klima der Angst“ und „politischen Filter“. In Hamburg hat Funkhausdirektorin Sabine Rossbach PR-Kunden ihrer Tochter regelmäßig in die Nachrichten gebracht. Business Insider enthüllte beide Fälle.
„Wir nehmen uns jetzt die Zeit, die im Raum stehenden Vorwürfe aufzuklären“, sagte Knuth Anfang September. Mittlerweile hat eine interne Prüfkommission für Kiel erste Ergebnisse vorgelegt, sie spricht von einem „gestörten Betriebsklima“ in Kiel und attestiert dem Haus dringenden Reformbedarf. Belege für den Vorwurf des „politischen Filters“ konnten die Prüfer nicht finden, zu kurz sei die veranschlagte Zeit dafür gewesen. In Hamburg ist die Korruptionsbeauftragte des NDR aktiv geworden.