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Verborgenes sichtbar
Frankfurter Rundschau
Whistleblower Julian Assange sollte freigelassen werden - auch, weil ein Zeuge seine Aussage revidiert hat.
Symbole sind von einer besonderen Kraft. Sie weisen über sich hinaus, zeigen Sinnhorizonte auf, die außerhalb ihrer selbst liegen und lassen im Besonderen das Allgemeine aufscheinen. Kurz, sie leben vom Bedeutungsüberschuss, der ihnen zugesprochen wird. Auch Menschen können zu Symbolen werden. Sie lösen leicht extreme Gefühle aus – zwischen Heroisierung und entfesselter Aggression. So wie bei Julian Assange, dem Gründer von Wikileaks. Journalistinnen und Journalisten weltweit - und nicht nur sie – sehen in Julian Assange ein Symbol. Für die Freiheit des Wortes, die Freiheit der Presse. Doch seinen 50. Geburtstag wird der Whistleblower keineswegs in Freiheit verbringen, sondern im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh. Für die USA, die ihm den Prozess machen wollen und seine Auslieferung aus Großbritannien verlangen, ist Assange ein terroristischer Spion und Wikileaks ein „nichtstaatlicher feindlicher Geheimdienst“. Für seine Unterstützerinnen und Unterstützer ist Assange ein Widerstandskämpfer gegen Vertuschen und Verschweigen von korrupten Machenschaften, Machtmissbrauch und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Begangen von Regierungen, Militärs, Geheimdiensten, Banken und Firmenbossen.More Related News