Verband: Starke Frostschäden im Obstbau, Hoffnung bei Äpfeln
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Am Wochenende wird auf den Fahner Höhen das traditionelle Blütenfest gefeiert. Frostschäden an Kirsch-, Pflaumen- und Apfelbäumen überschatten die Feiern.
Erfurt/Gierstädt (dpa/th) - Die frostigen Nächte haben nach Einschätzung des Landesgartenbauverbandes große Schäden in den Plantagen der Thüringer Obstbaubetriebe angerichtet. "Die Betriebe schätzen bisher ein, dass es verheerend ist", sagte Verbandspräsident Ulrich Haage am Freitag auf Anfrage. Besonders betroffen seien Kirschen- und Zwetschgenbäume, wo die Frostschäden nach ersten Prüfungen zwischen 85 und 100 Prozent der Fruchtansätze beträfen. Noch sei das gesamte Ausmaß der Schäden aber nicht absehbar. Bei Apfelbäumen gibt es Haage zufolge noch Hoffnung, dass bei dem in den nächsten Tagen zu erwartenden schönen Wetter nochmals Blüten austreiben.
Obstbaugebiete wie die Fahner Höhe bei Erfurt, wo an diesem Wochenende das traditionelle Blütenfest gefeiert wird, hatten in diesem Jahr den frühesten Beginn der Baumblüte seit vielen Jahren verzeichnet. Pflaumenbäume, die dort etwa ein Fünftel der Obstanbaufläche ausmachen, blühten nach Angaben der Interessengemeinschaft Fahner Höhe schon Ende März. "Blüten halten drei bis fünf Grad Minus aus", erläuterte Haage. Frisch ausgebildete Früchte seien jedoch empfindlicher. "Die erfrieren dann." Dies sei in den vergangenen Nächten passiert. Auch in Erdbeeranbaubetrieben und bei Thüringens Winzern seien Frostschäden zu verzeichnen, so der Verbandspräsident.
Die Fahner Höhen zwischen Erfurt, Gotha und Bad Langensalza gelten mit etwa 1000 Hektar Anbauflächen als Thüringens größter Obstgarten.