
Verband: Kritik am späten Start von Luftfilter-Programm
n-tv
Stuttgart (dpa/lsw) - Der Einsatz mobiler Luftfilter in Schulen wird nach Ansicht des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) zu halbherzig betrieben. Es sei bei weitem nicht möglich, alle Klassen rechtzeitig zum Schulbeginn auszurüsten und somit ausreichend vor dem Coronavirus zu schützen, kritisierte der VBE-Vizevorsitzende Oliver Hintzen am Montag in Stuttgart Land und Kommunen. "Wir gehen davon aus, dass weder das Geld noch die Zeit ausreichen", sagte er der dpa weiter. "Man hätte viel früher anfangen müssen, Bestellung und Einsatz zu planen. So hat man wertvolle Zeit verstreichen lassen." Der VBE habe bereits im Oktober 2020 den gezielten Einsatz von Luftfiltergeräten als Infektionsschutzmaßnahme gefordert.
Seit diesem Montag können die Kommunen im Südwesten die Förderung mobiler Luftfilter für ihre Schulen beantragen. Zuvor hatte es ein Hin- und Her über die Frage gegeben, ob Land und Bund jeweils eigene Richtlinien oder eine gemeinsame Orientierung erstellen. Die Luftfilter sollen das Corona-Infektionsrisiko an Schulen deutlich reduzieren. Das Land übernimmt bis zu 50 Prozent der Kosten dafür, maximal aber 2500 Euro pro Gerät, wie es in der Richtlinie heißt. Das Förderprogramm soll bis Ende Juli 2022 laufen. Zuvor hatte bereits die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bemängelt, die Kommunen hätten das Thema verschlafen. Der Städtetagsdezernent für Bildung, Norbert Brugger, hatte den Vorwurf zurückgewiesen. Es gebe in vielen Gemeinden bereits Beschlüsse über den Bedarf an Luftfiltern. Allerdings wird die Ausstattung der Schulen mit mobilen Luftfiltergeräten auch nach Einschätzung führender Hersteller bis weit ins kommende Schuljahr dauern. Allein in Baden-Württemberg gibt es 70.000 Klassenzimmer.More Related News