
Verband für Erneuerbare Energien: Aufbruchssignal vom Land
n-tv
Seit zehn Jahren sinkt die Zahl der in Mecklenburg-Vorpommern neu errichteten Windräder. 2021 wurde ein neuer Tiefpunkt erreicht. Für den Landesverband für Erneuerbare Energien Grund genug, von der neuen rot-roten Landesregierung ein Signal des Aufbruchs zu fordern.
Schwerin (dpa/mv) - Die Nutzung der Windkraft zur Erzeugung von Ökostrom kommt in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin nur langsam voran. Wie der Landesverband für Erneuerbare Energien unter Berufung auf Daten der Bundesnetzagentur mitteilte, wurden im Jahr 2021 im Land lediglich 19 neue Windräder mit zusammen 70 Megawatt errichtet, der geringste Wert seit 2011. Da zugleich 17 kleinere Anlagen abgebaut wurden, betrug der Leistungszuwachs nur etwa 62 Megawatt. Für den Bau weiterer 32 Windräder mit zusammen 133 Megawatt seien im Vorjahr Genehmigungen erteilt worden.
"Dass wir mit der Genehmigung und Errichtung von neuen Windkraftanlagen so weit zurück liegen, hat sicherlich auch mit Fehlern auf der Bundesebene in der Vergangenheit zu tun. Zentrale Probleme wurden aber durch die Landespolitik verursacht", konstatierte der Vorsitzende des Landesverbandes Erneuerbare Energien, Johann-Georg Jaeger. Das klare Signal an die Genehmigungsbehörden sei vonnöten, dass der Ausbau der Erneuerbaren nicht nur ertragen werde, sondern politisch gewollt sei, betonte er.
Jaeger forderte Umweltminister Till Backhaus (SPD) auf, die Behörden personell zu stärken und Genehmigungsprozesse auch durch die Kontrolle von Fristen zu beschleunigen. "Genau hier kann und muss der zuständige Klimaschutzminister einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten, um den Ausbau der Erneuerbaren Energien endlich engagiert voranzutreiben", betonte Jäger. Geschehe dies nicht, werde Mecklenburg-Vorpommern sein Ziel verfehlen, gemäß der Landesfläche auch 6,5 Prozent zur Stromversorgung in Deutschland beizutragen. Jäger nannte die von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorgelegten Klimaschutzpläne "ein echtes Aufbruchssignal", das auch in Mecklenburg-Vorpommern Widerhall finden müsse.
