
Verantwortliche bieten 100 Millionen nach Brückenunfall in Baltimore
n-tv
Im März steuert ein riesiges Containerschiff unkontrollierbar auf eine Brücke in Baltimore zu und bringt sie zum Einsturz. Das Unglück wäre vermeidbar gewesen. Jetzt bieten zwei Unternehmen mehr als 100 Millionen US-Dollar als Kompensation an. Abgehakt ist der Vorfall damit aber noch nicht.
Der Besitzer und der Betreiber des Containerschiffs, das im März eine große Autobahnbrücke in Baltimore zum Einsturz brachte, wollen gut 100 Millionen US-Dollar als Wiedergutmachung zahlen. Mit der Einigung will das US-Justizministerium seine Klage mit einer Forderung in ähnlicher Größenordnung fallenlassen. Dafür muss der Richter zunächst der Vereinbarung zustimmen.
Am 26. März hatte das Containerschiff "Dali" einen Stützpfeiler der mehr als 2,5 Kilometer langen Francis Scott Key Bridge über dem Patapsco-Fluss gerammt und die Autobahnbrücke so zum Einsturz gebracht. Die Besatzung des Frachtschiffs hatte kurz vor dem Unglück noch ein Notsignal abgesetzt, wodurch die Polizei den Verkehr über die Brücke stoppen konnte. Für acht mit Reparaturen beschäftigte Bauarbeiter auf der Brücke aber kam die Warnung zu spät. Nur zwei von ihnen konnten lebend gerettet werden. Das Schiff war wegen eines Stromausfalls manövrierunfähig geworden.
Das Justizministerium verklagte im September die zwei in Singapur ansässige Unternehmen Grace Ocean und Synergy Marine als Besitzer und Betreiber des Schiffs. Die Behörde warf ihnen vor, technische Mängel an der "Dali" - auch um Kosten einzusparen - bewusst ignoriert zu haben, wodurch das Risiko eines Stromausfalls deutlich erhöht worden sei.