Venus: „Gewaltsame Ereignisse“ machen menschliches Leben unmöglich - Forschende sind Ursache auf der Spur
Frankfurter Rundschau
Die Venus ist ein Erdzwilling, dennoch ist der Planet unbewohnbar. Ein Forscher hält „gewaltsame Ereignisse“ vor Milliarden von Jahren für eine mögliche Ursache.
New Orleans – Venus und Erde sind weit weniger unterschiedlich, als viele glauben. Die beiden Planeten befinden sich zum Beispiel in vergleichsweise ähnlicher Entfernung zur Sonne. Auch bei Größe und Dichte gibt es Ähnlichkeiten zwischen den Planetenschwestern, die auch Zwillinge genannt werden. Und doch ist nur auf einem der beiden Planeten Leben möglich.
Während die Erde sich zum blauen Planeten mit all seinen Lebensformen entwickelte, ist auf der Venus kein Wasser zu finden. Der Druck in der Atmosphäre der Venus ist laut Angaben Nasa so hoch, wie es auf der Erde nur in über 900 Metern Tiefe im Meer der Fall ist. Forscherinnen und Forscher haben nun erste Hinweise darauf gefunden, warum sich die Planetenschwestern im Weltall so fundamental unterscheiden und was daran schuld sein könnte, dass sich die Venus eben nicht zu einer zweiten Erde entwickelte.
Der Grund dafür liegt tief in der Geschichte des Sonnensystems verborgen, lang bevor es die Konzepte von Astronomie, Raumfahrt oder überhaupt jegliche Spur von Leben in unserem Teil des Weltalls gab. „Hochgeschwindigkeits-Einschläge könnten am Anfang unseres Sonnensystems immense Folgen gehabt haben“, erklärt Planetologe Simone Marchi laut einer Mitteilung der American Geophysical Union (AGU). In seiner Studie vermutet der Forscher, dass diese Einschläge keine Seltenheit waren.