Vattenfall stoppt Rückbau des Kraftwerks Moorburg
n-tv
Der schwedische Energiekonzern Vattenfall wollte nächsten Monat mit den Planungen für den Rückbau des umstrittenen Steinkohlekraftwerks Moorburg beginnen. Doch nun will das Unternehmen angesichts des Ukraine-Krieges und der unsicheren Gaslieferungen warten, wie die Bundesregierung die Lage neu bewertet.
Der Energiekonzern Vattenfall hat die Vorbereitungen für den Rückbau des Kohlekraftwerks Hamburg-Moorburg wegen des Ukraine-Konflikts vorerst gestoppt. "Vattenfall hat die Maßnahmen zur Vorbereitung des Rückbaus der Anlage bis Mitte März ausgesetzt, um die Situation zu bewerten und Optionen für ein Szenario offen zu halten, in dem die Gaslieferungen aus Russland nach Deutschland möglicherweise eingestellt werden", sagte ein Vattenfall-Sprecher.
Generell habe Vattenfall jedoch nicht die Absicht, das Steinkohlekraftwerk im Hamburger Hafen wieder in Betrieb zu nehmen. "Das Kraftwerk würde nur dann wieder in Betrieb genommen werden, wenn die Bundesregierung beziehungsweise die Bundesnetzagentur dies verlangen würde", sagte der Sprecher.
Das stets umstrittene Kraftwerk war im vergangenen Jahr knapp sechseinhalb Jahre nach seiner Inbetriebnahme 2015 endgültig stillgelegt worden. Für Vattenfall war das Kraftwerk von Anfang an ein Fiasko. Denn statt wie geplant dafür maximal rund 1,7 Milliarden Euro auszugeben, entwickelte sich das Projekt zu einem politischen und juristischen Dauerstreit. Verschärfte Umweltanforderungen, nachträgliche Bauauflagen sowie Materialprobleme bei Zulieferungen verteuerten das Projekt letztlich auf rund drei Milliarden Euro.
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