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Vatikan feuert gegen deutsche Reformgesuche
n-tv
Seit Jahren setzt sich der Synodale Weg für mehr Liberalität innerhalb deutscher Kirchen ein. Elementares Ziel ist die Einrichtung eines Rates, in dem neben Bischöfen auch Laien sitzen sollen. Die mächtigsten Stimmen des Vatikan erteilen diesem Vorhaben nun eine scheinbar endgültige Absage.
Der Vatikan und die deutschen Katholiken bleiben auf Konfrontationskurs. Nach Intervention einiger konservativer deutscher Bischöfe sprach sich die Kirchenzentrale in Rom gegen ein Kernelement der in Deutschland angestrebten Reformen aus. Ein Synodaler Rat als permanentes Leitungsgremium, in dem Kleriker und Nicht-Kleriker gemeinsam entscheiden, ist demnach nicht erlaubt. In einem Schreiben an den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, stellten ranghohe Vatikan-Vertreter klar, "dass weder der Synodale Weg noch ein von ihm eingesetztes Organ noch eine Bischofskonferenz die Kompetenz haben, den Synodalen Rat auf nationaler, diözesaner oder pfarrlicher Ebene einzurichten".
Der Synodale Weg ist der Name des seit 2019 laufenden Reformprozesses, der Anfang März in Frankfurt/Main abgeschlossen werden soll. Die dann zum fünften Mal tagende Synodalversammlung hat jedoch entschieden, dass Bischöfe, kirchliche Mitarbeiter und sogenannte Laien - die einfachen Gläubigen in den Gemeinden - auch danach dauerhaft miteinander im Gespräch bleiben sollen. Dazu ist der Synodale Rat vorgesehen, der bis 2026 von einem Synodalen Ausschuss vorbereitet werden soll.
Der Vatikan hatte jedoch schon im vergangenen Sommer klargestellt, dass die Deutschen nicht befugt seien, neue Leitungsstrukturen zu schaffen. Nun bezog er konkret Stellung gegen den Synodalen Rat. Unterzeichnet ist der Brief von drei der mächtigsten Kurienkardinäle: Pietro Parolin, Luis Francisco Ladaria Ferrer und Marc Ouellet. Ausdrücklich weisen sie darauf hin, dass Papst Franziskus ihre Haltung unterstütze.