Vater von getöteter Frederike stirbt vor neuem Prozess
n-tv
Bis Ende 2021 konnte in Deutschland kein Verdächtiger nach einem Freispruch in der gleichen Sache noch einmal angeklagt werden. Durch eine Reform ist das neuerdings möglich. Dafür hat sich auch der Vater der 1981 getöteten Frederike eingesetzt. Seinen Kampf kann er nicht mehr zu Ende führen.
Jahrelang hat der Vater der 1981 getöteten Frederike für einen neuen Mordprozess gekämpft. Die Vorwürfe richteten sich gegen einen Mann, der 1983 aus Mangel an Beweisen in dem Fall freigesprochen worden war. Jetzt ist der Vater kurz vor dem geplanten neuen Prozess gestorben, wie eine Sprecherin des Landgerichts Verden sagte.
"Er kann den Kampf nicht zu Ende führen", zitiert die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" seinen Rechtsanwalt Wolfram Schädler. Nach Angaben der Gerichtssprecherin ist im Gespräch, dass anstelle des Vaters die Schwester der vor mehr als 40 Jahren getöteten Jugendlichen als Nebenklägerin auftreten wird. Unklar ist allerdings, ob der Prozess tatsächlich wie geplant am 9. August starten wird. Denn die Verteidiger des Beschuldigten haben Verfassungsbeschwerde beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingelegt.
Der Verdächtige sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Mit neuen Untersuchungsmethoden konnten 2012 an altem Beweismaterial DNA-Spuren des heute 63-jährigen mutmaßlichen Täters gesichert werden. Er soll die 17-Jährige aus Hambühren bei Celle in einem Wald vergewaltigt und erstochen haben. Auf dem Heimweg von einer Chorprobe war Frederike als Anhalterin in ein Auto gestiegen.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.