
Vater und Sohn sollen Bund mit Corona-Teststellen um 25 Millionen Euro betrogen haben
Die Welt
In Bochum stehen derzeit zwei Angeklagte vor Gericht, denen vorgeworfen wird, mit Corona-Teststellen Millionen Euro zu viel abgerechnet zu haben. Die Teststellen betrieben sie in ganz Deutschland. Ihr Verteidiger weist alle Vorwürfe zurück.
Auf dem Höhepunkt der dritten Coronawelle sollen zwei Unternehmer aus Bochum den Bund um knapp 25 Millionen Euro betrogen haben. Seit Donnerstag müssen sich der 48-Jährige Oguzhan C. und sein 26 Jahre alter Sohn Sertac C. vor dem Bochumer Landgericht verantworten. Laut Anklage wurden in den von ihrem Unternehmen betriebenen etwa 70 Bürgerteststellen im ganzen Bundesgebiet fast eine Million Tests zu viel abgerechnet. Darüber hinaus sollen dem Bund überhöhte Sachkosten in Rechnung gestellt worden sein.
Recherchen von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ hatten den mutmaßlichen Betrugsskandal aufgedeckt. Bei spontanen Zählungen vor den Teststellen soll sich eine gewaltige Diskrepanz zu den am Ende des Monats abgerechneten Bürgertests ergeben haben. Zudem sollen Vater und Sohn laut „Bild“ den höheren Gebührensatz für Ärzte veranschlagt und bei den Sachkosten den höchstmöglichen Wert verlangt haben, obwohl die Kosten viel niedriger waren. Beide Angeklagte wurden Anfang Juni festgenommen.