Väter nehmen Abschied von Frauen und Kindern - Tränen und Verzweiflung an den Grenzen
RTL
Eine Frau an der Grenze ist fassungslos: « Warum lassen sie uns nicht in Ruhe, wir tun ihnen nichts »
Tränen der Verzweiflung, Tränen des Abschieds ins Ungewisse: Die Menschen in der Ukraine sind auf der Flucht. Raus aus ihrer Heimat, weg von der allgegenwärtigen Gefahr, von Raketeneinschlägen und Luftalarm. Das erste Ziel ist für die meisten Polen. Doch auch an der Grenze, der gefühlten Sicherheit, spielen sich noch herzergreifende Szenen ab. Denn die ganze Familie kommt meist nicht über die Grenze: Die Männer müssen bleiben, um für ihr Land zu kämpfen. Wie die Situation der Flüchtlinge an der Grenze aussieht und wie sich Familienväter von ihren kleinen Kindern verabschieden, sehen Sie im Video.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker
Tränen an der polnisch-ukrainischen Grenze. Frauen mit kleinen Kindern nehmen Abschied von ihren Männern. Denn sie müssen in der Ukraine bleiben, um das Land gegen Russland zu verteidigen. Ihnen bleibt keine Wahl: "Warum lassen sie uns nicht in Ruhe, wir tun ihnen nichts. Hier sind kleine Kinder," weint eine Frau mit ihrem kleinen Kind im Arm. Anderen geht es ähnlich. Ein Mann erzählt: "Den Freund meiner Tochter wollen sie nicht rüber lassen. Wir sind extra soweit gereist."
Doch die Nachbarländer der Ukraine empfangen die Flüchtlinge mit offenen Armen: "Grundsätzlich beobachten wir bei allen Anrainern, und das ist natürlich eine sehr positive Entwicklung, dass man die Menschen nicht abweist. Dass man sie reinlässt, dass man ihnen hilft. Und dass man es auch unbürokratisch bewältigt, dass diese Menschen tatsächlich Schutz suchen können," erklärt Chris Melzer vom UNO-Flüchtlingswerk die Situation. Laut dem UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind bereits 100.000 Menschen in der Ukraine auf der Flucht.
Lese-Tipp: "Wir wissen nicht wohin!" Hunderttausend Menschen fliehen aus der Ukraine
Aber nicht nur die direkten Nachbarn der Ukraine bereiten sich auf die Flüchtlinge vor. Auch in Deutschland steht man den Ukrainern mit offenen Armen gegenüber und bereitet alles dafür vor, bald auch Flüchtlinge aufnehmen zu können. Knapp 130.000 Menschen mit ukrainischen Wurzeln leben in Deutschland. Für die Flüchtlinge, die nicht bei Verwandten unterkommen können, rüsten sich das Technische Hilfswerk und das Rote Kreuz. Auch die Bundesländer wollen Flüchtlinge aufnehmen."Wir sondieren mit Kommunen, wo noch Kapazitäten sind. Kann auch nicht ausschließen, dass übergangsweise auch mal wieder eine Schulturnhalle genutzt werden muss," erklärt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann. Aber wie viele Menschen letztendlich wirklich im Ausland Schutz suchen wollen oder müssen, ist aktuell noch nicht absehbar. (khe)