USA: Zu harte Arbeitsbedingungen? Amazon-Lagerarbeiterin erleidet Fehlgeburt
RTL
Eine Frau in den USA erhebt schwere Vorwürfe gegen den Online-Handelsriesen Amazon: Die schwangere Lagerarbeiterin aus Kalifornien sagt, sie habe trotz eines...
Eine Frau in den USA erhebt schwere Vorwürfe gegen den Online-Handelsriesen Amazon: Die schwangere Lagerarbeiterin aus Kalifornien sagt, sie habe trotz eines ärztlichen Attests, weiterhin schwere Pakete schleppen müssen. Sie habe deswegen eine Fehlgeburt erlitten, berichtet das amerikanische Magazin "Vice". Amazon steht schon länger wegen schlechter Arbeitsbedingungen und mangelndem Arbeitsschutz in der Kritik. Lagerarbeiterin Patty Hernandez ist in der siebten Woche schwanger, als sie während der Arbeit plötzlich einem Drang verspürt, auf Toilette zu gehen. Sie rennt durch das Lagerhaus zu einer Toilette und entdeckt Blut in ihrer Hose. In den Wochen zuvor soll die 23-jährige bei ihrem Vorgesetzten und der Personalabteilung wiederholt um leichtere Aufgaben gebeten haben, um ihre Schwangerschaft nicht zu gefährden. Doch die Verantwortlichen in einem Amazon-Lager im kalifornischen Tracy sollen die Bitten immer wieder abgelehnt haben, berichtet das amerikanische Magazin "Vice" über den Fall. "Mein Vorgesetzter war nicht bereit, mir entgegen zu kommen. Er hatte es auf mich abgesehen, fragte: Warum ist deine Bilanz so schlecht, warum verbringst du so viel Zeit auf der Toilette, warum bist du immer länger als zehn Minuten weg? Uns stehen pro Tag nur zehn Minuten zu, aber das Lager ist so groß. Es braucht allein sechs Minuten, um zur Toilette und zurückzukommen", schildert Patty Hernandez dem "Vice" Ableger "Motherboard". Selbst ein ärztliches Attest mit der Aufforderung, der Frau Schwangerschaftserleichterungen zu ermöglichen, soll von der Personalabteilung zurückgewiesen worden sein. Als Patty Hernandez merkt, dass sie blutet, informiert sie nach eigenen Angaben ihren Manager, dass sie eine Fehlgeburt erleiden könnte, und geht nach Hause. Um sich danach ruhig zu halten und zu schonen, beantragt sie Krankentage, die das Unternehmen jedoch ablehnt haben soll. Sie habe in dem Monat nicht genügend Arbeitsstunden absolviert, lautet offenbar die Antwort des Konzerns, die dem Magazin Motherboard vorliegt. Trotz des Drucks, den ihr Arbeitgeber offensichtlich auf sie ausübt, nimmt Patty Hernandez eine Ruhepause. Doch es ist schon zu spät: Eine Woche nach dem Vorfall im Lager kann ihre Hebamme keine Herztöne mehr messen. Die 23-jährige verliert ihr Kind.More Related News