USA ziehen Truppen aus dem Niger ab
n-tv
Seit Mitte vergangenen Jahres regiert eine Militärjunta im Niger. Diese möchte die amerikanische Truppenpräsenz im Land aufgrund von "herablassendem Verhalten" loswerden - und wendet sich weiter einer anderen Großmacht zu.
Die US-Regierung hat Medienberichten zufolge zugestimmt, rund 1000 Mann Militärpersonal in den kommenden Monaten aus dem Niger abzuziehen. Dies berichteten mehrere US-Medien sowie das nigrische Staatsfernsehen am Freitag.
Damit geht die Biden-Regierung auf eine Forderung der Militärjunta des westafrikanischen Landes ein. Diese hatte Mitte März ein militärisches Kooperationsabkommen mit den USA gekündigt. Juntasprecher Amadou Abdramane begründete das Aus mit "herablassendem Verhalten" und einer angeblichen Androhung von Repressalien durch eine US-Delegation. Bisher dahin hatte die Vereinbarung US-Soldaten und zivilen Mitarbeitern des Verteidigungsministeriums erlaubt, in dem Land zu operieren.
Die "Washington Post" schrieb, dass sich die US-Regierung gegen den Schritt gesträubt habe. Der Abzug werde auch die Haltung zur Terrorismusbekämpfung in der Region verändern. Infrage gestellt werde auch der Status eines 110 Millionen Dollar (rund 94 Millionen Euro) teuren US-Luftwaffenstützpunkts, der erst sechs Jahre alt sei.