USA und Ukraine bezweifeln Abramowitsch-Vergiftung
RTL
Roman Abramowitsch soll vergiftet worden sein. US-Regierung und ukrainische Vertreter weisen den Bericht des « Wall Street Journals » jetzt zurück.
Was passierte wirklich? Nach einem Medienbericht über mutmaßliche Vergiftungssymptome beim russischen Oligarchen Roman Abramowitsch und zwei Mitgliedern einer ukrainischen Firedensdelegation äußern Vertreter der US-Regierung und der Ukraine jetzt Zweifel an dieser Geschichte. Ist alles nur Teil eines Informationskrieges?
Ein US-Vertreter sagte am Montagbend, Geheimdienstinformationen deuteten mit großer Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass es sich um Umwelteinflüsse gehandelt hat, also nicht um eine Vergiftung. Zu Details wollte er sich nicht äußern.
Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, Abramowitsch und ukrainische Unterhändler hätten nach Vermittlungsgesprächen in Kiew mutmaßlich an Vergiftungssymptomen gelitten.
Ähnliche Stimmen wie aus den USA gibt es auch aus der Ukraine: Die ukrainischen Teilnehmer der Verhandlungen mit Russland hatten die Berichte selbst zurückgewiesen. Sie seien nicht, wie berichtet, vergiftet worden. Alle Mitglieder der Verhandlungsgruppen arbeiteten normal, sagte der ukrainische Unterhändler Mychajlo Podoljak örtlichen Medien zufolge am Montag. "Im Informationsbereich gibt es gerade viele Spekulationen, unterschiedliche Verschwörungsversionen und Elemente des einen oder anderen Informationsspiels."
Bereits am Morgen hatte der im "Wall Street Journal" als Opfer erwähnte Rustem Umjerow bei Facebook geschrieben, dass mit ihm alles in Ordnung sei. "Mir geht es gut. Dies ist meine Antwort auf all die Klatschnachrichten, die sich verbreiten. Bitte vertrauen Sie keiner nicht verifizierten Information. Auch bei uns läuft ein Informationskrieg." Von Abramowitsch sind keine öffentlichen Äußerungen zu einem möglichen Giftanschlag bekannt.
Der Artikel erschien, bevor an diesem Dienstag in der türkischen Stadt Istanbul erneut Verhandlungen geplant sind. (khe/dpa)