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USA: Rasant steigende Nahrungsmittelpreise setzen Joe Biden unter Druck
Frankfurter Rundschau
Joe Biden hat ein Problem: In den USA steigen die Preise für Nahrungsmittel immer weiter. Der US-Präsident greift die großen Fleischkonzerne an.
Washington D.C. – In den USA steht der demokratische Präsident Joe Biden unter Druck. Seine Umfragewerte sind schlecht, einige Fachleute befürchten einen baldigen Frontalangriff des früheren Amtsinhabers Donald Trump. Die Skepsis an der aktuellen Regierung wird von drastisch steigenden Nahrungsmittelpreisen befeuert.
Laut dem aktuellen Verbraucherpreisindex sind die Lebensmittelpreise in den USA zwischen November 2020 und 2021 um 6,1 Prozent gestiegen. Betrachtet man alle Produkte für Endkonsument:innen ist der Anstieg noch höher. Insgesamt stiegen die Verbraucherpreise in dem Zeitraum um 6,8 Prozent – mit einer Verteuerung von 59,3 Prozent liegt das Heizöl in den Vereinigten Staaten an der Spitze.
Eine neue Umfrage zeigt, wie sehr die inflationären Preise Joe Biden politisch unter Druck setzen. In einer vom Wirtschaftsnachrichtensender CNBC veröffentlichten Erhebung erreichte Bidens Ablehnungsquote einen neuen Rekordwert. 72 Prozent der Befragten missbilligten seinen Umgang mit den Preisen für Alltagsgegenstände. Insgesamt gaben nur 44 Prozent an, der Politik von Biden zuzustimmen. Zum Vergleich: Im September 2021 lag die Zustimmungsrate noch bei 46, im April sogar bei 51 Prozent.
Um die Preise für Lebensmittel nicht weiter steigen zu lassen, will Joe Biden nun handeln. Der US-Präsident plant daher, den Wettbewerb in der Fleischindustrie anzuregen. „Kapitalismus ohne Wettbewerb ist kein Kapitalismus – es ist Ausbeutung“, sagte Biden vergangene Woche bei einem virtuellen Treffen mit unabhängigen Landwirt:innen und Viehzüchter:innen.
Der Demokrat wirft den großen Fleischkonzernen vor, ihre Marktmacht auszunutzen und die Preisspirale nach oben zu treiben. In einem Statement des Weißen Hauses hieß es dazu: „Der fleisch- und geflügelverarbeitende Sektor ist ein Paradebeispiel für mangelnden Wettbewerb, der Verbrauchern, Erzeugern und unserer Wirtschaft schadet.“ Die vier größten Verarbeitungsunternehmen von Rind-, Schweine- und Geflügelfleisch kontrollieren den Angaben zufolge jeweils 85, 70 und 54 Prozent ihrer Märkte.