USA prüft Lieferung von Streumunition an Ukraine
n-tv
Sie ist zwar effizient, aber humanitär hochumstritten: Streumunition könnte der Ukraine bei ihrer Gegenoffensive helfen. Nun erwägen die USA, Kiew diese Bomben zur Verfügung zu stellen. Dafür gibt es scharfe Kritik.
Die USA wollen der Ukraine Medienberichten zufolge umstrittene Streumunition für die Gegenoffensive gegen Russland liefern. Der Radiosender NPR und die Zeitung "New York Times" berichteten unter Berufung auf US-Regierungsvertreter, eine entsprechen Ankündigung dürfte bald erfolgen. Der Nachrichtensender CNN sprach von einer für Freitag erwarteten Bekanntgabe. Das Nachrichtenportal "Politico" berichtete, US-Präsident Joe Biden müsse noch eine endgültige Entscheidung treffen.
Ein Sprecher des Weißen Hauses sagte auf eine Reporterfrage nach einer möglichen Lieferung von Streubomben an die Ukraine, US-Generalstabschef Mark Milley habe bereits deutlich gemacht, dass dies "aktiv" geprüft werde. "Ich habe zum jetzigen Zeitpunkt keine Ankündigung zu machen." Die USA würden sich darauf konzentrieren, der Ukraine eine "große Bandbreite an Munition" zu liefern, damit das Land sich gegen Russland verteidigen könne.
Streubomben könnten der Ukraine nach Ansicht von Militärexperten bei ihrer Gegenoffensive gegen russische Truppen helfen, die sich unter anderem in Schützengräben verschanzt haben. Allerdings gilt Streumunition international als geächtet. Die Bomben setzen bis zu Hunderte kleinere Sprengsätze frei, von denen viele nicht sofort explodieren. Sie können also noch lange nach ihrem Abwurf Menschen töten oder verletzen und sind deswegen eine besondere Gefahr für die Zivilbevölkerung.