USA: Anteil der Menschen, die sich der LGBTQI-Community zurechnen, steigt deutlich
Frankfurter Rundschau
In USA ist der Anteil der Menschen gestiegen, die sich selbst als bisexuell, homosexuell, trans oder in einer weiteren Form queer bezeichnen. Besonders in einer Generation steigt der Anteil signifikant.
Washington – 7,1 Prozent aller Bürger:innen in den USA sollen sich zu der LGBTQI-Community zählen, wie das US-Meinungsinstitut Gallup in einer Studie herausfand. Die Ergebnisse der Studie wurden am Donnerstag (17.02.2022) veröffentlicht und beruhen auf telefonischen Befragungen von mehr als 12.000 Erwachsenen in den USA. Das schrieb das Unternehmen in einer Stellungnahme auf seiner Website.
Demnach ist der Anteil seit 2012 um mehr als die Hälfte gestiegen. Vor zehn Jahren hatten sich nur 3,5 Prozent der Befragten zu einer geschlechtlichen Identität bekannt, die nicht heterosexuell ist. Der aktuellen Befragung zufolge gaben 86,3 Prozent der Befragten an, sich als heterosexuell identifizieren. 6,6 Prozent sollen keine Angaben gemacht haben.
Das Meinungsinstitut führte als Grund für den Anstieg an, dass queere Identitäten jenseits der heteronormativen Geschlechteridentitäten und sexuellen Orientierungen in den vergangenen Jahren eine stärkere Akzeptanz erfuhren hätten.
Dies zeige sich auch an den Ergebnissen in den verschiedenen Altersgruppen. In der Generation Z, die die Jahrgänge 1997 bis 2003 umfasst, und bei den sogenannten Millennials, die Jahrgänge 1981 bis 1996, sei mit über 20 bzw. 10 Prozent der größte Anteil von Personen, die sich der zu LGBTQI-Bewegung zählen, vertreten. Zum Vergleich: Bei den vor 1946 und 1964 geborenen Befragten sind es nur 0,8 und 2,4 Prozent, die sich als nicht heterosexuell bezeichnen. Vor über 50 Jahren löste der Stonewall-Aufstand eine weltweite Bewegung für die Gleichberechtigung von Homosexuellen aus. (df)
Der Schriftsteller und Philosoph Alexander Graeff erklärt, was der Begriff „queer“ bedeutet – und plädiert für queeres Denken.