US-Satiriker kaufen Verschwörungsportal "Infowars"
n-tv
Weil der Verschwörungstheoretiker Alex Jones insolvent ist, wird sein Online-Portal "Infowars" versteigert. Das US-Satiremagazin "The Onion" schlägt zu und nimmt direkt erste Amtshandlungen vor. Für die Betroffenen des Massakers an der Sandy-Hook-Grundschule ist das eine Genugtuung.
Die amerikanische Satire-Website "The Onion" landet einen Coup mit dem Kauf des Online-Portals "Infowars" des rechten Verschwörungstheoretikers Alex Jones. Es ist auch eine späte Genugtuung für Familien, die 2012 Kinder beim Amoklauf in der Sandy-Hook-Grundschule verloren haben. Jones hatte jahrelang behauptet, die Attacke sei mit Schauspielern inszeniert worden.
Die Familien zogen vor Gericht und setzten sich mit Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe durch. Das führte zu Jones' Insolvenz und der Versteigerung von "Infowars". Die Hinterbliebenen-Familien unterstützten die Übernahme. "Infowars" war die zentrale Geldquelle von Jones. Er verkaufte dort unter anderem dubiose Nahrungsergänzungsmittel. Außerdem verbreitete er über das Portal diverse Verschwörungstheorien und betrieb politische Meinungsmache. "Letzte Sendung jetzt live aus den Infowar-Studios", schrieb Jones auf X. "Sie sind im Gebäude. Ordnen Schließung ohne Zustimmung des Gerichts an."
In der Grundschule Sandy Hook im Bundesstaat Connecticut hatte ein 20-Jähriger 20 Schulkinder und sechs Lehrer erschossen. Jones wurde wegen seiner falschen Behauptungen zur Zahlung von insgesamt rund 1,5 Milliarden US-Dollar (etwa 1,4 Milliarden Euro) Schadenersatz verurteilt. Jones beantragte im Jahr 2022 Insolvenz. "Die Auflösung des Vermögens von Alex Jones und das Ende von Infowars ist die Gerechtigkeit, auf die wir lange gewartet und für die wir gekämpft haben", sagte Robbie Parker, dessen Tochter Emilie damals getötet wurde, in einer von seinen Anwälten übermittelten Erklärung.