US-Rakete erfolgreich zur ISS gestartet
DW
Inmitten des Ukraine-Kriegs hat der Start der Rakete von amerikanischem Boden aus Symbolwert: Drei US-Astronauten und eine russische Kosmonautin werden fünf Monate auf der Internationalen Raumstation ISS verbringen.
Verschoben wegen eines Hurrikans und in Zeiten schwerster internationaler Spannungen sind erstmals seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wieder NASA-Astronauten und eine russische Kosmonautin von amerikanischem Boden aus zur Internationalen Raumstation (ISS) gestartet.
Im "Crew Dragon" des privaten Raumfahrtunternehmens SpaceX von Elon Musk flog die sogenannte "Crew-5" vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida aus los. Der Start war eigentlich schon für den 3. Oktober vorgesehen, musste aber wegen Hurrikan "Ian" verschoben werden.
Die Besatzung aus der Kosmonautin Anna Kikina, den US-Astronauten Nicole Mann und Josh Cassada sowie dem Japaner Koichi Wakata soll die ISS nach einer rund 30-stündigen Reise erreichen. Sie werden rund fünf Monate an Bord der ISS verbringen und sich um zahlreiche wissenschaftliche Experimente kümmern.
Dass die USA inmitten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine eine russische Raumfahrerin ins All bringen, hat einen besonderen Symbolwert. Die Raumfahrt ist einer der wenigen Bereiche, in denen Washington und Moskau trotz des Kriegs in der Ukraine weiter kooperieren. Vor zwei Wochen war mit Frank Rubio erstmals seit Beginn des Ukraine-Kriegs ein US-Astronaut mit einer russischen Sojus-Kapsel zur ISS gereist.
Der Ukraine-Krieg gefährdet aber auch diese Kooperation. Der Chef der russischen Weltraumagentur ROSKOSMOS, Juri Borissow, kündigte im Sommer an, Russland werde die ISS "nach 2024" verlassen und den Bau einer eigenen Raumstation anstreben. Der Chef des russischen Programms für bemannte Raumfahrt, Sergej Krikalew, sagte aber am Montag, ROSKOSMOS wolle seine Beteiligung über das Jahr 2024 hinaus verlängern. ROSKOSMOS habe begonnen, "mit unserer Regierung unsere Beteiligung am ISS-Programm zu diskutieren".