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US-Präsident Joe Biden fordert Afghanistan zum Kampf auf – „müssen um ihren Staat kämpfen“
Frankfurter Rundschau
Die radikal-islamischen Taliban erobern immer größere Teile Afghanistans. US-Präsident Joe Biden ruft die Afghanen zum Kampf auf.
Washington/Kabul – Die radikal-islamischen Taliban erobern in Afghanistan immer mehr strategisch wichtige Regionen, zum Anfang der Woche nahmen sie die Provinzhauptstadt Kundus ein. Seit Beginn des Abzugs der internationalen Truppen Anfang Mai hat sich die Situation wieder stark verschlechtert. US-Präsident Joe Biden sieht jedoch keinen Grund zum Handeln – im Gegenteil appelliert er an die afghanischen Streitkräfte. „Sie müssen nun selbst kämpfen, um ihren Staat kämpfen“, sagte Biden am Dienstag (10.08.2021, Ortszeit). Ihre Streitkräfte seien den Taliban militärisch überlegen, auch in Bezug auf die Truppenstärke. „Aber sie müssen auch kämpfen wollen.“ Der US-Präsident Joe Biden appellierte an die politische Führung in Kabul, an einem Strang zu ziehen. „Ich glaube, sie beginnen zu verstehen, dass sie an der Spitze politisch zusammenkommen müssen.“ Biden versprach, die USA würden die afghanischen Sicherheitskräfte weiterhin finanziell und militärisch unterstützen. Er werde jeden Tag über die Lage unterrichtet. Mit Blick auf den von ihm angeordneten Abzug der US-Soldat:innen fügte Joe Biden hinzu: „Ich bedauere meine Entscheidung nicht.“ Zum Zeitpunkt der Entscheidung hatten die USA noch rund 2500 Soldaten in Afghanistan. Inzwischen ist der Abzug zu mehr als 95 Prozent abgeschlossen. Die Streitkräfte hätten inzwischen Material ausgeflogen, das der Ladung von rund 984 Transportflugzeugen vom Typ Boeing C-17 entspräche, erklärte das US-Militär. Bis zum Monatsende soll der Abzug komplett beendet sein. Die Bundeswehr und die Soldaten anderer NATO-Länder haben Afghanistan bereits verlassen.More Related News