US-Militär unterschätzt laut Bericht zivile Opfer bei Luftangriffen
Die Welt
Die „New York Times“ hat geheime Dokumente des Pentagons zu Luftangriffen im Nahen Osten überprüft. Das Ergebnis: Die offizielle Zahl der zivilen Todesopfer sei „deutlich untertrieben“, Abschüsse seien oft „übereilt“ oder „ungenau“ erfolgt.
Einem Medienbericht zufolge sind dem US-Militär bei Luftangriffen im Nahen Osten immer wieder schwere Fehler unterlaufen – mit verheerenden Folgen für die Zivilbevölkerung. Die „New York Times“ berichtete am Samstag, dass eine Reihe vertraulicher Regierungsdokumente mit mehr als 1300 Berichten sowie eigene Untersuchungen vor Ort die Darstellung der Regierung über einen Krieg mit „Präzisionsschlägen“ gegen Dschihadisten widerlege.
„Der amerikanische Luftkrieg war geprägt von mangelhafter Aufklärung, übereilten und ungenauen Raketenabschüssen und dem Tod tausender Zivilisten, darunter viele Kinder“, berichtete die Zeitung. Die Transparenzversprechen aus der Zeit des damaligen US-Präsidenten Barack Obama, der als erster Amtsinhaber Drohnenangriffe bevorzugte, um das Leben von US-Soldaten zu schonen, seien durch „Undurchsichtigkeit und Straffreiheit“ ersetzt worden. Nur eine Handvoll Berichte sei überhaupt öffentlich geworden, nur in einem sei von einem „möglichen Verstoß“ die Rede.