
US-Legende Tina Turner tot: Darum lebte die Sängerin in der Schweiz
Frankfurter Rundschau
Geboren wurde Tina Turner in den USA. Doch seit den 1990er Jahren wohnte sie in der Schweiz. Das hatte ganz unterschiedliche Gründe.
München/Zürich – Auf der ganzen Welt füllte Tina Turner die größten Stadien. Millionen Fans jubelten der Powerfrau mit der Löwenmähne zu, wenn sie in High Heels und mit doch ziemlich kurzem Lederrock über die Bühnen wirbelte. Hits wie „The Best“, „What‘s Love Got To Do With It?“ oder „Private Dancer“ konnten die meisten von ihnen mitsingen. Nun ist Tina Turner, am 24. Mai, nach langer Krankheit verstorben.
Doch wer war diese Rock-Ikone? Trotz des Weltruhms zog es sie ins europäische Exil. Die Schweiz wurde zu ihrer Wahlheimat. Dort ließ sich Turner gemeinsam mit ihrem deutschen Lebensgefährten Erwin Bach nieder, mit dem sie zuvor einige Jahre in dessen Geburtsstadt Köln gelebt hatte. Laut Medienberichten war das Paar seit 1994 im schweizerischen Küsnacht beheimatet. Zunächst mieteten Bach und Turner, die ihren Mann erst 2013 nach mehrfachen Anträgen seinerseits heiratete, dort ein Haus direkt am Zürichsee.
Anfang 2022 kauften beide ein über 5000 Quadratmeter großes Anwesen, das ebenfalls direkt an dem See liegt. Turner und ihr Gatte benannten ihr neues Domizil, ein etwa 100 Jahre altes Landgut, nach den indianischen Vorfahren der Sängerin „Algonquin“. Die gebürtige US-Amerikanerin nahm später auch die Schweizer Staatsbürgerschaft an. Zudem wurde ihr im Dezember 2021 durch die Universität Bern eine Ehrendoktorwürde für ihr „einzigartiges musikalisch-künstlerisches Lebenswerk“ verliehen.
Doch warum wählte die weltberühmte Sängerin einst die Schweiz als neu Wahlheimat aus? In der Abgeschiedenheit am Zürichsee dürfte Tina Turner sicher die Privatsphäre genossen haben – fern von Fans und Presse. Allerdings liegt nahe, dass auch steuerliche Gründe eine Rolle gespielt haben. Mit ihrer Musik macht Turner Millionen. Die niedrigen Steuern in der Schweiz halfen sicher weiter, ihr Vermögen zu bewahren.
Dafür spricht auch der Umstand, dass die gebürtige US-Amerikanerin die Staatsbürgerschaft ihres Geburtslandes 2013 aufgab. Ihre damalige Pressesprecherin gab gegenüber einem Schweizer Online-Portal seinerzeit an, die Entscheidung sei wegen der verschärften Regeln der US-Behörden zur Besteuerung von im Ausland lebenden Amerikanern getroffen worden.