US-Inflation bringt die ersehnte "positive Überraschung"
n-tv
In den USA schwächt sich der Anstieg der Verbraucherpreise weiter ab. An den Börsen sieht inzwischen kaum noch jemand einen Grund, dass die US-Notenbank nochmals an der Zinsschraube dreht. Das Szenario einer niedrigen Inflation bei stabilem Wachstum sorgt für einen Kaufrausch.
Der Inflationsdruck in den USA hat im Oktober spürbar nachgelassen und so Zinserhöhungsängste an den Finanzmärkten verscheucht. Die Teuerungsrate sank nach zuletzt 3,7 auf nun 3,2 Prozent, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang auf 3,3 Prozent auf dem Zettel. An den Börsen zündeten die Anleger den Turbo und füllten die Kaufzettel. "Das ist die positive Überraschung, die der Markt so ersehnt hat", so Thomas Altmann von QC Partners: Zum ersten Mal in diesem Jahr stagnierten die Preise im Monatsvergleich,
In Frankfurt ging es für das deutsche Börsenbarometer DAX um 1,8 Prozent auf 15.614 Punkte hinauf. Angeführt wurde der Aufschwung am deutschen Markt von den sogenannten Fallen Angels, also Aktien, die besonders stark unter den steigenden Zinsen gelitten hatten. Der Euro-Stoxx-50 zog um 1,4 Prozent auf 4292 Punkte an. Die Renditen am Rentenmarkt fielen, der US-Dollar schwächte sich deutlich ab. Auch an der Wall Street gerieten die Anleger in Kauflaune. "Diese Zahlen weisen darauf hin, dass die Fed geldpolitisch nichts mehr zu tun hat", sagte Thomas Hayes von der Private-Equity-Firma Great Hill Capital. Die Notenbanker hätten ihr Ziel erreicht - eine abflauende Inflation und ein sich abkühlender Arbeitsmarkt, ohne dass die Wirtschaft allzu sehr schwächele.
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