US-Indizes berappeln sich etwas
n-tv
Nach dem Inflationsschock und hohen Kursverlusten am Vortag stabilisieren sich die US-Börsen am Mittwoch wieder. Angesichts der erwarteten Zinserhöhung agieren die Anleger aber weiter vorsichtig. Außerdem sorgt ein drohender Eisenbahn-Streik für Unruhe.
Mit Erleichterung aufgenommene Preisdaten lindern den Verkaufsdruck an der Wall Street. Der US-Standardwerteindex Dow Jones schloss am Mittwoch 0,1 Prozent höher auf 31.135 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,7 Prozent auf 11.719 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,3 Prozent auf 3946 Punkte zu.
"Nach dem gestrigen Ausverkauf ist so ziemlich alles willkommen", sagte Hugh Johnson, Chef-Volkswirt vom Research-Haus Hugh Johnson Economics. Das könne man den weitgehend im Rahmen der Erwartungen ausgefallenen Erzeugerpreisen ablesen. Ihr Anstieg verringerte sich auf 8,7 von 9,8 Prozent im Jahresvergleich. Dennoch rechnet weiterhin ein großer Teil der Investoren damit, dass die Fed in der kommenden Woche den Leitzins nicht nur wie bislang erwartet um einen Dreiviertel-, sondern einen vollen Prozentpunkt anhebt. "Das ist plausibel, wenn nicht sogar wahrscheinlich", sagte Mark Luschini, Chef-Anlagestratege vom Vermögensberater Janney Montgomery Scott.
Gleichzeitig setze er darauf, dass die US-Notenbank bei ihrem Kampf gegen die Inflation die Abkühlung der Konjunktur nicht aus dem Blick verliere. Vor diesem Hintergrund flogen bereits gehandelte, niedriger verzinste Staatsanleihen aus den Depots. Besonders hart traf es kürzer laufende Papiere. Dies trieb die Rendite der zweijährigen US-Bonds zeitweise auf ein 15-Jahres-Hoch von 3,834 Prozent. Die Zinserhöhungsspekulationen setzten auch den Industriemetallen zu. So verbilligte sich Kupfer um ein Prozent auf 7801 Dollar je Tonne. "Die USA erhöhen die Zinsen schneller als andere Länder", sagte Analyst Nitesh Shah vom Fondsanbieter WisdomTree. "Das wird den Aufwertungsdruck auf den Dollar verstärken. Sämtliche Rohstoffe, die in Dollar gehandelt werden, werden darunter leiden."
Simone Menne hat klare Worte für Elon Musk übrig. Die Präsidentin der American Chamber of Commerce in Deutschland sieht im Tesla-Chef wie in Donald Trump einen Meister der Polarisierung und im Überschreiten von Grenzen. Wie sie künftig damit umgehen will, verrät sie im ntv-Erfolgspodcast "Biz & Beyond".