
US-Haushaltslage drückt die Stimmung an der Wall Street
n-tv
Die Gräben zwischen Republikanern und Demokraten im US-Kongress sind noch immer tief. Zum Shutdown kommt es zwar nicht, doch eine nachhaltige Lösung im Schuldenstreit fehlt. Entsprechend zurückhaltend zeigen sich die Anleger. Doch es gibt eine Überraschung: Während Dow Jones und S&P 500 nachgeben, legt der Bitcoin zu.
Die US-Indizes haben nach einer Reihe von Terminen keine gemeinsame Richtung gefunden. Die Investoren versuchten unter anderem, die Aussichten für den US-Haushaltsplan nach der Billigung einer Überbrückungsfinanzierung zu deuten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte 0,6 Prozent tiefer bei 33.321 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab 0,3 Prozent auf 4275 Zähler nach und der Index der Technologiebörse Nasdaq rückte um 0,4 Prozent auf 13.271 Stellen. Mit dem am Wochenende beschlossenen Übergangshaushalt wird die Finanzierung der Bundesbehörden und -einrichtungen zunächst bis zum 17. November gesichert. Sollte es bis dahin zu keiner Einigung zwischen den Republikanern und Demokraten kommen, droht für die wichtigen Institutionen erneut eine Zwangspause.
"Die Freude über den vorerst abgewendeten Shutdown in den USA währte nicht lange. Das Problem liegt in der Betonung auf 'vorerst'. Kurzfristige Unsicherheit wechselt jetzt lediglich in mittelfristige Unsicherheit", kommentierte Konstantin Oldenburger, Analyst vom Broker CMC Markets. "Die Gräben zwischen Demokraten und Republikanern im US-Kongress sind einfach zu tief, um eine nachhaltige Lösung im Schuldenstreit zu finden. Und politisch steht jetzt mehr auf dem Spiel als je zuvor." Deshalb dürften auch die Aktienkurse an den Börsen in den kommenden Wochen volatil bleiben.
Gleichzeitig grenzten die jüngsten Konjunkturdaten die Verluste ein. Der Einkaufsmanagerindex für die US-Industrie legte im September um überraschend kräftige 1,4 Zähler auf 49,0 Punkte zu. Das ist der höchste Wert seit November 2022. Damit nähert sich das an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer der Marke von 50, ab der es Wachstum signalisiert. Die Analysten zeigten sich allerdings vorsichtig.