US-Bundesstaat Indiana verklagt Tiktok
n-tv
Das chinesische Netzwerk TikTok ist vor allem bei jungen Menschen beliebt. In den USA wird die Plattform kritisch gesehen. Nun geht der Bundesstaat Indiana rechtlich gegen TikTok vor und begründet dies mit Sicherheitsbedenken.
Der Video-App Tiktok droht in den USA erneut rechtlicher Ärger. Der Generalstaatsanwalt des Bundesstaats Indiana, Todd Rokita, gab zwei Klagen gegen die zum chinesischen Bytedance-Konzern gehörende Internetplattform bekannt. Er wirft Tiktok darin zum einen irreführende Angaben zur Datensicherheit vor und zum anderen mangelnden Schutz junger Nutzerinnen und Nutzer. Die Plattform sei ein "Trojanisches Pferd" Chinas. Eine Stellungnahme von Tiktok oder Bytedance lag zunächst nicht vor.
Indianas Staatsanwalt Rokita kritisiert, dass das Online-Netzwerk Kinder gezielt anstößigen Inhalten wie Drogen- und Alkoholmissbrauch oder sexueller Freizügigkeit und Obszönitäten aussetze. Tiktok nutze Algorithmen, die dazu dienten, junge Menschen abhängig von der App zu machen und für die Altersgruppe unangemessene Beiträge zu fördern. Damit verstoße das Unternehmen gegen Verbraucherschutzrecht. Rokita klagt auf Unterlassung, Schadenersatz- und Bußgeldzahlungen.
Bei dem Verfahren bezüglich der Datensicherheit geht es vor allem um Tiktoks Verbindungen zu China und den Einfluss der dortigen Regierung auf die App. Tiktok sei im Besitz hochsensibler persönlicher Daten von US-Nutzern und behaupte ihnen gegenüber fälschlicherweise, dass diese Informationen ausreichend vor der Kommunistischen Partei geschützt seien. Chinas Regierung habe bereits Interesse gezeigt, auf Tiktoks Datensammlung zuzugreifen, heißt es in der Klage. Sie könne Nutzer in den USA damit ausspionieren oder sogar erpressen.