US-Basketballerin in Russland inhaftiert
ZDF
Die US-Basektballerin Griner ist kürzlich in Moskau festgenommen worden. Geht es um Drogen oder um den russischen Krieg in der Ukraine?
Als die Star-Basketballspielerin Brittney Griner am Flughafen Moskau landete, standen bereits 150.000 russische Soldaten an der Grenze zur Ukraine. Normalerweise spielt Griner in der amerikanischen Frauen-Basketballliga. Aber während der Off-Season sollte sie den erfolgreichsten russischen Verein, UGMK Jekaterinburg, unterstützen.
Stattdessen wurde die US-Amerikanerin bei der Einreise von russischen Zollbeamten festgenommen. Angeblich soll sie eine E-Zigarette mit Marihuana-Öl mit sich geführt haben. Als Russland am 24. Februar in die Ukraine einmarschiert, sitzt Griner bereits in einem Gefängnis in Moskau.
Seit fast drei Wochen ist Griner nun in russischer Untersuchungshaft, ihr droht eine Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren wegen Drogenschmuggels. Wie es der 31-jährigen Spielerin geht, ist nicht bekannt.
Dass Griner überhaupt in diese Situation geraten ist, liegt auch an den ungleichen Gehältern in ihrer Branche. Die weiblichen Spielerinnen verdienen mit 120.000 US-Dollar durchschnittlichem Jahresgehalt nur ein Bruchteil der Gehälter ihrer männlichen Kollegen. Das Durchschnittsgehalt in der NBA liegt bei 7,9 Millionen Dollar.
Wie viele andere Stars der weiblichen Basketballliga WNBA spielt Griner deshalb während der Saisonpause bei einem der Topvereine Russlands. Dort verdient sie zusätzlich über eine Million US-Dollar. Ausländische Ligen in Russland oder der Türkei bieten einen lukrativen Nebenverdienst.
Evelyn Farkas, amerikanische Sicherheitsexpertin und ehemalige stellvertretende US-Verteidigungsministerin, damals zuständig für Russland und Eurasien, geht davon aus, dass Griner wegen des Ukraine-Kriegs und den diplomatischen Spannungen erstmal nicht freigelassen werde.
Sie glaube jedoch nicht, dass sich die US-Regierung darauf einlassen werde. Die USA hätten auch in der Vergangenheit "nicht mit dem Leben amerikanischer Bürger verhandelt".