![Urteil im Prozess um Werbung für Islamischen Staat erwartet](https://bilder4.n-tv.de/img/Bilder_dpa_Import/crop22973903/9881322504-cImg_16_9-w1200/Blick-auf-die-Justitia-uber-dem-Eingang-eines-Landgerichts.jpg)
Urteil im Prozess um Werbung für Islamischen Staat erwartet
n-tv
Hamburg (dpa/lno) - Im Prozess gegen einen 28-Jährigen, der für den Islamischen Staat (IS) geworben haben soll, will das Hanseatische Oberlandesgericht heute (10.30 Uhr) ein Urteil sprechen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Deutschen vor, im Sommer 2020 in Hamburg und anderen Orten auf Social-Media-Kanälen und im Internet Bilder, Texte, Videos und islamistische Kampfgesänge verbreitet zu haben, in denen zum Dschihad (Heiliger Krieg) gegen Andersgläubige aufgerufen wurde. Die Nutzer der Medien sollten animiert werden, sich in Syrien oder Irak vom IS zu Kämpfern ausbilden zu lassen und in den Glaubenskrieg zu ziehen.
Der 28-Jährige war bereits am 25. März dieses Jahres vom Amtsgericht St. Georg wegen gemeinschaftlicher Körperverletzung zu einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt worden. Zusammen mit zwei Mitangeklagten betete er im Oktober 2020 in einer Hofeinfahrt eines Hamburger Mehrfamilienhauses. Als ein Anwohner die drei Männer bat, ihn mit seinem Auto durchzulassen, verprügelten sie ihn. Das Urteil ist rechtskräftig. Der 28-Jährige sitzt in Haft.
Die Staatsanwaltschaft forderte unter Einbeziehung der Verurteilung des Amtsgerichtes eine Gesamtfreiheitsstrafe von drei Jahren und drei Monaten. Die Verteidigung plädierte auf Freispruch. Sollte es dennoch zu einer Verurteilung komme, dürfe die Strafe nicht über drei Jahre hinausgehen. Der Prozess hatte Anfang August begonnen.