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Urteil im Prozess gegen Brandstifter von Moria
DW
Vier junge Migranten müssen für jeweils zehn Jahre ins Gefängnis, weil sie im September 2020 das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos in Brand gesetzt haben sollen. Ihre Anwälte sehen das anders.
Der Prozess gegen die vier Angeklagten aus Afghanistan fand wegen der Corona-Hygienevorschriften auf der Insel Chios unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die vier Migranten im September vorigen Jahres absichtlich Feuer in dem Flüchtlingslager legten, um ihre Umsiedlung aufs griechische Festland zu erzwingen. Bei dem Brand wurde das Lager fast vollständig zerstört, mehr als 12.000 Bewohner über Nacht obdachlos. Wie der staatliche griechische Rundfunk (ERT) berichtete, legten die Angeklagten umgehend Berufung gegen das Urteil ein, was aber keine aufschiebende Wirkung habe. Die Anwälte der Beschuldigten prangerten an, dass ihre Klienten keinen fairen Prozess erhalten hätten. Drei der Angeklagten seien zum Zeitpunkt des Vorfalls nicht als Minderjährige anerkannt worden, obwohl sie entsprechende Dokumente vorgelegt hätten.More Related News