Unwetter vermurt Fläche von 24 Fußballfeldern – Bilder zeigen erdrückendes Ausmaß
Frankfurter Rundschau
Beim Unwettern in Österreich ist im Raurisertal (Pinzgau) eine riesige Stein- und Schlammlawine abgegangen. Jetzt liegen erste Luftaufnahmen vor.
Salzburg – Grüne saftige Almwiesen im Raurisertal (Österreich) sind verschwunden. Graue Felsbrocken und Schlammmassen sind zu sehen. Es sieht aus wie eine Mondlandschaft. Erste Luftaufnahmen nach dem Unwetter in Österreich machen jetzt den enormen Schaden sichtbar. Eine Fläche von 24 Fußballfeldern ist meterhoch mit Geröll bedeckt. Das Pilatuskar wurde bis zu 100 Meter abgetragen.
„Es ist unfassbar, welche Mengen hier ins Tal gespült worden sind“, sagte Gebhard Neumayr laut einer Pressemitteilung nach dem ersten Flug über das Gebiet im Talschluss von Rauris. Und am Berg liegen noch Unmengen Material, die bei Unwettern ins Tal donnern könnten. Landesgeologen sollen den Bereich per Laserscan detailliert vermessen, kündigte der Gebietsleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung Pinzgau an.
Neumayr ist von den Eindrücken aus der Luft selbst überrascht: „Ein Beispiel: Oberhalb von Kolm Saigurn, unterhalb des Pilatussees liegt das Pilatuskar. Dieses ist durch das Abfließen der Wassermassen 70 bis 100 Meter tief abgetragen worden.“ Das sei selbst für ihn in diesem Ausmaß eine völlig neue Dimension. „Ich bin überzeugt, dass das Auftauen des Permafrosts dafür verantwortlich ist. Wir müssen das sicher weiter genau beobachten.“
In Kolm Saigurn wurde ein Gebiet von 24 Hektar, vor allem landwirtschaftliche Flächen, vermurt. Dort liegt jetzt meterhoch das Geröll vom Pilatuskar.
„Hauptwohnsitze im Tal oder das Naturfreundehaus und das Hotel Ammerer waren und sind nicht zum Glück nicht gefährdet, obwohl noch Unmengen an Material am Berg sind, die bei künftigen Unwettern ins Tal befördert werden könnten“, so Gebhard Neumayr.