
Unwetter in Italien: Superzellen-Gewitter und Temperatursturz haben Sommer „in Herbst verwandelt“
Frankfurter Rundschau
Schwere Unwetter überziehen Italien. Hagelstürme und Superzellen-Gewitter sorgen dafür, dass die Temperaturen rapide sinken. Mittelmeer-Unglück bahnt sich an.
Update vom 5. August, 10.20 Uhr: Auch am Samstagmorgen keine Entwarnung für das Unwetter in Italien: Das Auge des Zyklons Circe hat die Mitte des Landes in Südeuropa weiter fest im Blick, berichtet Meteorologe Mattia Gussoni. Nur langsam ziehe der gefährliche Sturm quer über das Land, ehe er über das Adriatische Meer möglicherweise auch noch die Balkan-Staaten erreicht. „In den nächsten 24 Stunden haben wir immer noch schlechtes Wetter mit starken Gewittern“, berichtet Gussoni dem Wetterportal iLMeteo.it.
Neben den großen Mengen an Niederschlag und den rasant abfallenden Temperaturen bedrohe Wirbelsturm Circe vor allem mit starken Winden und „heftigen Gewitterstürmen“ weiterhin Süditalien und die Mitte des Landes. Circe habe „den Sommer für ein paar Tage in Herbst verwandelt“, unterstreicht der Meteorologe. Eine deutliche Verbesserung sei dann ab Sonntagmorgen in Sicht, gegen Mitte der kommenden Woche könnte der Sommer mit Sonne und warmen Temperaturen zurückkommen.
Erstmeldung vom 4. August, 23:12 Uhr: Rom – Während in Österreich, Slowenien und Kroatien bereits Unwetter-Alarm herrscht, befürchtet auch Italien neue schwere Gewitter und einen rapiden Temperaturabfall. Besonders der Südosten und der gesamte Adria-Gürtel des Landes sind betroffen. Dort werden bereits am Freitagabend durch die neue Unwetterfront schwere Gewitter erwartet.
Antonio Sanò, der Gründer der Website iLMeteo.it, kündigte die Ankunft des atlantischen Wirbelsturms Circe in Mittel-Norditalien bereits für den Freitagmittag an und sich dann im Laufe des Tages von Norden nach Süden bewegt. Im Süden gilt auch am Samstag weiterhin maximale Aufmerksamkeit, zwischen dem heutigen späten Abend und morgen, insbesondere am unteren Tyrrhenischen Meer, seien laut des Wetterexperten lokale Stürme nicht ausgeschlossen.
Was die Möglichkeit lokaler Gewitter-Superzellen mit schweren Hagelstürmen anbelangt, waren vor allem bei den Unwettern in Italien, die Lombardei, das östliche Piemont, Venetien und Friaul die am stärksten gefährdeten Gebiete. Derweil könnten in der Nacht ähnliche Gewitterzellen über Kampanien, Kalabrien und Sizilien ziehen. Nach Aussage von Sanò sei es aber schwer zu sagen, wo und wann genau die stärksten Stürme in Italien auftreten werden.