Unwetter in Österreich, Slowenien und Kroatien: Damm bricht, Hunderte evakuiert – nun droht neuer Sturm
Frankfurter Rundschau
Wetterchaos in Urlaubsgebieten: In Österreich, Slowenien und Kroatien haben Regenfälle zu Überflutungen geführt. Auch die Grenzübergänge sind betroffen.
Update vom 5. August, 7.55 Uhr: Die Lage nach dem Unwetter in Österreich, Slowenien und Kroatien bleibt angespannt. Nachdem in Slowenien am Samstagabend ein Hochwasser-Damm am Fluss Mur gebrochen war, mussten etwa 500 Menschen schleunigst das Dorf Dolnja Bistrica verlassen. Man versuchte in den frühen Morgenstunden mit einem Hubschrauber das mehrere Meter breite Loch am Damm mit Betonblöcken abzudichten. In der Gemeinde Ljubno ob Savinji an der Grenze zu Österreich rissen dagegen Erdrutsche vier Häuser weg. Ein weiterer Erdrutsch werde in Crna na Koroskem befürchtet, berichtete die slowenische Nachrichtenagentur STA.
Innerhalb von 36 Stunden meldete der Katastrophenschutz mehr als 3700 Einsätze. Die Regierung schätzte den Gesamtschaden bislang auf mehr als 500 Millionen Euro. Besserung scheint vorerst nicht in Sicht. Laut STA werden am Sonntag erneut Regenfälle und Sturm erwartet, besonders den Südwesten des Landes könnte es schwer treffen.
Zwei Drittel des Landes seien von Hochwasser betroffen, informierte Ministerpräsident Robert Golob. Es seien die größten Schäden einer Naturkatastrophe seit mehr als drei Jahrzehnten im Adria-Land. Mindestens vier Menschen kamen ums Leben. Es werde derzeit geprüft, ob die Todesfälle in Zusammenhang mit dem Unwetter stehen.
„Es ist herzzerreißend, die Verwüstungen zu verfolgen, die durch die kolossalen Überschwemmungen in Slowenien verursacht wurden“, twitterte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Sie sicherte Slowenien Unterstützung zu. In Kroatien dagegen blieben prognostizierte größere Überschwemmungen zunächst aus. Eine klare Entwarnung gab es aber nicht.
Update vom 5. August, 22.59 Uhr: Besonders schlimm ist die Lage in den Orten, die wegen der Folgen des Unwetters in Österreich von der Landeswarnzentrale der Fachabteilung Katastrophenschutz und dem Land Steiermark zum Katastrophenfall ausgerufen wurden. Insgesamt betraf das 16 Gemeinden in drei steirischen Bezirken. Wie drastisch die Lage in den Unwetter-Gebieten ist, zeigen nicht nur die schrecklichen Bilder der Überschwemmungen, sondern auch Aussagen, wie etwa die von Franz Konrad von der Murecker Feuerwehr.