Unwetter-Chaos mit Riesen-Hagel in Italien: Menschen fliehen in Massen von Strand
Frankfurter Rundschau
Schon wieder fegt ein Unwetter über Italien hinweg. Videos zeigen die gigantischen Ausmaße. Urlaubsgäste mussten vom Strand fliehen.
Ravenna – Der Sommer der gewaltigen Wetterereignisse setzt sich fort. Italien traf es in den vergangenen Wochen besonders hart. Immer wieder wird das bei Deutschen so beliebte Urlaubsland von heftigen Unwettern überzogen – teils in unwirklich anmutender Stärke. Erst kürzlich lösten Bilder von riesigem Hagel Entsetzen aus. Nun sorgte erneut ein Wetterereignis der extremen Art für Chaos.
Die schweren Unwetter suchten am Samstag Nord- und Mittelitalien heim – und zum Teil richteten sie heftige Schäden an. Betroffen waren unter anderem die Gegend um Bologna und die Adriaküste. Der Wetterdienst der Region Emilia-Romagna, deren Hauptstadt Bologna ist, meldete heftige Gewitter auch aus den Provinzen Reggio Emilia, Ferrara und Ravenna. Fotos zeigten umgeknickte Strommasten, eingestürzte Häuser, auf dem Boden verstreute Dachziegel und verunglückte Autos.
In den sozialen Netzwerken finden sich zahlreiche Video-Ausschnitte von großen Hagelkörnern, die auf die Erde peitschen und abgebrochenen Bäumen, die durch die Gegend geweht werden. Auf einem Video waren Badegäste zu sehen, die in Lido di Classe bei Ravenna in Massen vom Strand flohen. Das genaue Ausmaß der Schäden war noch nicht klar.
Nach einem Bericht der Zeitung La Repubblica wurden in der Provinz Ferrara drei Menschen verletzt. Aus der Stadt Bologna wurden heftige Hagelschauer gemeldet. Die Behörden warnten dort vor der Benutzung von Unterführungen und vor der Gefahr umstürzender Bäume und Straßenschilder. Auch verschiedene Bahnstrecken in der Region wurden unterbrochen. Aus einigen Orten gab es Berichte über tennisballgroße Hagelkörner. Laut Wetterdienst wurden Windböen mit Geschwindigkeiten von bis zu 129 Stundenkilometern registriert.
Heftige Unwetter gab es auch in der südlich an die Emilia-Romagna angrenzenden Adriaregion Marken. Laut La Repubblica wurde ein Strandabschnitt nördlich von Ancona von einer ebenso plötzlichen wie heftigen Sturmflut überrascht. Während die Strände noch voller Badegäste waren, habe sich binnen Minuten der Himmel verfinstert, heftige Windböen hätten Dutzende Sonnenschirme weggerissen. Die Wellen seien bis zur sechsten Strandreihe vorgedrungen, Liegen trieben im Wasser.