Unterwegs in Amerikas sterbenden Städten
Die Welt
Vor einem halben Jahrhundert porträtierte der Fotograf Stephen Shore in den sterbenden Stahlstädten Amerikas Menschen, deren Nachfahren Trump zum Präsidenten machten. Ein Gespräch darüber, wie man den Geist eines Landes einfängt.
Als Stephen Shore 1972 von New York nach Texas fuhr, definierte der Rahmen des Autofensters sein Bild von Amerika. Kurz vor Erscheinen von „Steel Town“, seinem neuen Fotoband, sitzt Shore in seinem Haus in Uptstate New York vor dem Computerbildschirm, der in Zeiten der Pandemie den Rahmen setzt. Der 73-jährige Fotograf trägt Bart und Brille. Hinter ihm ein Regal mit Büchern, einem kleinen Blumengesteck, mehreren silbernen Kerzenständern und anderem Krimskrams. WELT: Das Erste, was beim Betrachten der Fotos in „Steel Town“ auffällt, ist Ihr hyperluzider Blick, der die heruntergewirtschafteten Stahlstädte des amerikanischen „Rust Belt“ in unsere Gegenwart zu holen scheint und die Stahlarbeiter, die Sie im Oktober 1977 fotografiert haben, zu unseren Zeitgenossen macht. Was sehen Sie heute in diesen Bildern?More Related News