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Unterwegs im amerikanischen Grenzland: Die Flüchtlinge von Del Rio
DW
Zehntausende Haitianer sind in der US-Grenzstadt Del Rio angekommen. Gerüchte nähren die Hoffnung auf ein Leben in den USA. Doch der Präsident, auf den die Menschen hoffen, hat andere Pläne.
Die Hoffnung in Del Rio ist ein blass-gelbes Gebäude neben einem staubigen Fußballplatz. Wer es hierher geschafft hat, der ist dem Fluss entkommen, der Grenze, und für den Moment auch ein wenig der Unsicherheit. Wer im Schatten der Hauswände mit einem brauen Papierumschlag in einer Schlange steht, wartet an diesem gnadenlos heißen Nachmittag auf einen Bus.
Mehr als 40 Grad sind es im Schatten, doch hier gibt es Wasser, Obst, Freiwillige von der Border Humanitarian Coalition, die sich kümmern. Keine provisorischen Camps und menschenunwürdigen Bedingungen wie unter der Brücke der Stadt, die über den Rio Grande führt und Mexiko und die Vereinigten Staaten miteinander verbindet. Charly ist einer von mehr als hundert Flüchtlingen hier, wie fast alle ist auch er aus Haiti. Der 32-Jährige ist schon lange auf der Reise.