Untersuchungsausschuss empfiehlt Anklage von Bolsonaro
Süddeutsche Zeitung
Das Gremium schreibt dem Staatspräsidenten teils schwere Straftaten zu. Der Bericht, den nun der Generalstaatsanwalt bekommt, ist 1289 Seiten stark.
Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss zur Corona-Politik der brasilianischen Regierung hat Staatspräsident Jair Bolsonaro teils schwere Straftaten zugeschrieben und eine Anklage empfohlen. Nach sechs Monaten Arbeit verabschiedete der Ausschuss nun den Abschlussbericht. Darin wird Bolsonaro für mindestens neun Verbrechen verantwortlich gemacht - von Täuschung der Öffentlichkeit über Anstiftung zu Straftaten bis hin zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Insgesamt sollen laut dem 1289-seitigen Bericht außer Bolsonaro 79 weitere Personen zur Verantwortung gezogen werden, darunter drei Söhne des Präsidenten, weitere Politiker und Geschäftsleute sowie zwei Unternehmen.