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Unterstützung aus Deutschland für belarussische Folkband
DW
Die Band Irdorath sorgte bei den Protesten in Minsk 2020 für Stimmung. Ein Jahr später wurden die Musiker verhaftet. Solidaritätsbekundungen aus Deutschland.
Unter dem Hashtag #FreeIrdorath läuft auf Social Media seit einigen Wochen eine Solidaritätskampagne zur Unterstützung der belarussischen Mittelalter-Folkband Irdorath. Deutsche Künstlerinnen und Künstler wenden sich an ihre Fans, werben für Unterstützung und sammeln Spenden. Die Mitglieder der Band wurden am 2. August während einer Geburtstagsfeier verhaftet. Die Musiker und Musikerinnen feierten im Freundeskreis in einem Ferienhaus in der Nähe von Minsk den Geburtstag der Sängerin Nadeschda Kalatsch, als vermummte Einsatzkräfte mit Maschinengewehren hereinplatzten und alle Anwesenden wahllos verhafteten. Gegen sechs Bandmitglieder wurden Strafverfahren eingeleitet, weil sie angeblich "Gruppenaktionen, die die öffentliche Ordnung grob verletzen, organisiert oder aktiv daran teilgenommen haben". Die Musiker der Band Irdorath beteiligten sich im August 2020 an den Demonstrationen in Minsk gegen Lukaschenko und die umstrittene Präsidentschaftswahl. Mit ihren Dudelsäcken sorgten sie ordentlich für Stimmung. Besonders beliebt unter den Protestierenden war ein Kult-Song aus der Perestroika-Zeit. Das Lied "Peremen" ("Veränderungen") des Sängers Viktor Zoi wurde in den letzten Jahren der Sowjetunion zu einer Rock-Hymne der Jugend, die es satt hatte, in einer totalitären Gesellschaft zu leben. "Dafür sind sie bestraft worden", meint Karsten Liehm von der deutschen Mittelaltermusik-Band Corvux Corax im Gespräch mit der DW. Seine Band gilt als "Rolling Stones des Mittelalters".More Related News